Dieser Text liegt hier jetzt schon seit ein paar Tagen. Er sollte schon vor einer Woche online gehen, aber Ironischer Weise kam was dazwischen.
Ich kenn da einen Abenteurer, so ein Typ in meinem Leben, den ich immer ein Bisschen bewundere.
Wenn ich Ranglisten führen würde, hätte er „bester Freund“ Status: Wir reden über alles, sehen und hören uns monatelang nicht und wenn, dann ist doch alles wie immer.
Daran ändert nichts, dass ich inzwischen einen Sohn habe und viele Kilometer entfernt wohne, daran ändert nichts, dass die Dynamik im Freundeskreis wackelt und unsere Leben sich großschrittig auseinander bewegen.
Neulich, als ich Geburtstag hatte, war er in Barcelona – er war spontan losgetrampt und dachte, er wäre rechtzeitig zur Feier wieder da.
Jetzt hatte er Geburtstag und ich lag mit Migräne und aufgedrehtem Kind im Bett, keine Sekunde Handyzeit habe ich gefunden. So verpassen wir einander immerzu!
Aber die Leidenschaft zum „Anders sein“, das Hinterfragen und Mensch sein, die haben wir gemeinsam. Das aus den Augen verlieren und verschiedene Lebenswege gehen nimmt uns nicht die vielen Abende voller Philosophie und Gefühl, die Momente in denen der eine das zu sagen wusste, was der Andere brauchte, die gemeinsamen Werte und die hitzigen Diskussionen über richtig und falsch:
Der gute Mann hat schon ganze Herrschaften in Schlachten zwischen Gefühl und Verstand geschickt, mich auf Zeitreisen mitgenommen und mich durch graue Nebelschleier voll Angst und Unsicherheit geschubst, damit ich wieder Licht sehe.
Er ist nicht vorsichtig und taktvoll sondern wild und direkt und unverblümt. Er tanzt auf dem Rand deines Horizontes und färbt den blauen Himmel Pink, lässt es Glitzer regnen und malt der Welt ein Lächeln auf, selbst dann, wenn er selbst das Universum lieber in Schutt und Asche legen will.
Er will sein Leben mit beiden Händen packen und die Menschen mit der Nase in den Dreck stubsen, den sie fabriziert haben: Aber während er das tut verliert er nicht sein Gesicht, er lacht über sich und die anderen mit und wer es nicht tut, hat es einfach noch nicht begriffen.
Jeder, der nicht lacht, hat nicht verstanden, dass jeder Mensch genau ein Leben hat, ein Leben um zu begreifen und zu verändern, eins um zu verschwenden und zu bewahren und zu lieben und zu lassen.
Mein Abenteurer, Weltverbesserer, Kommunikationsforscher und Held der Worte, der hat es begriffen.
Er kann mit Atheisten über Glauben sprechen, er kann mit Gläubigen über die Bibel lästern und die Worte zwischen den Zeilen verstehen.
Er ist ein Trampeltier und gemeingefährlich, weil er immer eine Packung Salz für offene Wunden dabei hat, aber sein ehrliches Lachen und seine ganze Offenheit spülen sie danach sorgfältig wieder aus und helfen schließlich bei der Heilung.
Ich kenne Niemanden, der noch nicht über ihn geschimpft hat aber genau so wenig auch nur Einen, der ihn nicht feiern kann oder und vor Allem:
Mit ihm feiern kann!
Hol weiter die Sterne vom Himmel, Abenteurer, Weltverbesserer, Zyniker und Lebensgeisterwecker, Zuhörer und Mehrerzähler, Jasager und Neinsager, bleib so, oder nein! Veränder dich!
Ich bin so froh, dass es dich gibt.
Mit Liebe
Kaddi