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Zwischen Wahnsinn und Erwartung - wie viel anders ist normal?

Textschnipsel: Sinn für Wahn (Denk an morgen)

“Das Leben ist nur ein Spiel,” erklärte er im Brustton der Überzeugung. “Und es gewinnt immer.” Ich lächelte.
Nur ein Spiel! Wäre das Leben ein Spiel, wäre die Suche nach dem Sinn der wahre Irrsinn. Aber ja – das Leben gewinnt. Es bleibt, bei dir, bis du stirbst, aber es ist noch, wenn du nichts mehr bist…


“Wenn du klug bist, findest du gute Gefühle und genießt sie, solang das Leben dich lässt. Es gibt und nimmt ohne Prinzip, du kannst nichts davon festhalten. Keiner weiß, wo es lang geht. Das kann ich dir versprechen; also such nicht nach richtig und falsch, sondern nach dem, was du willst. Und dann lauf! Sonst ist es weg, bevor du ran kommst.” Große Worte, für einen Mann von der Straße, dachte ich. “Wir sind alle Kinder. Einige wollen nur nicht daran denken.”

“Stell dir einmal vor, alles was du liebst, alles was du besitzt, geht dir verloren. Du kannst es sehen und hören, manchmal riechst du es sogar: Aber wann immer du es berühren möchtest, trifft deine Hand auf eine kalte Oberfläche. Ja, als wäre zwischen dir und allem, wonach du dich sehnst, eine Glasscheibe.
Vielleicht die einer Vitrine, einer Glasvitrine, in der alles eingeschlossen ist. Wie in einem Musem, einem Museum in deinem Kopf, dem Museum der vergangenen Tage.

Stell dir also vor, dass du tief in deinem Inneren weißt, der Weg zurück ist versperrt. Was tust du?
Du suchst einen Weg, die Flucht nach vorn. Du planst sie jeden Tag. Denk daran, im Grunde hast du nichts mehr als deine Erinnerung, deine schmerzende Erinnerung, denn du kannst nicht mehr zurück.

Sie treibt dich, sie ist dir auf den Versen, wie ein Schatten… Nein, lebendiger als ein Schatten, denn sie kann dich einholen, wenn du zu lang ausruhst. Deshalb bist du getrieben. In jeder Sekunde deines Seins, du bist gezwungen, ihr zu entkommen. Was tust du?”

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Thema von Anders Norén