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Zwischen Wahnsinn und Erwartung - wie viel anders ist normal?

Unangenehm unromantisch

Es beginnt zu regnen. Halb lachend, halb fluchend beginnen wir, den Tisch abzuräumen und retten uns, die Tischdecke als Schirm über uns haltend, gerade so in die Laube, bevor aus dem feinen Nieselregen dicke, kalte Tropfen des ersten Herbstregens werden.

Grinsend strubble ich dem Großen die Haare aus der Stirn…

Pustekuchen.

“Ich hab dir doch gesagt es fängt gleich an zu regnen”,

“Keif mich nicht an, wir sind doch nicht aus Zucker. Bis wir das abgeräumt haben ist der Regen wieder vorbei!”

“MAMAA, MEIN KLEINER BRUDER HAT AUF MEINEN TELLER GESPUCKT!”

“Ja dann räum du den Tisch halt ab, ich hab…”

“AUAAAAH!”

“Na toll, hör auf zu beißen!”

“Aber er hat…” Inzwischen läuft mir der Regen in die Augen, die Tischdecke schwimmt, der Kuchen ist matschig. Beide Kinder weinen, alle anderen sind schon in die Laube gestürzt, ich ziehe und zerre die Kinder von ihren Stühlen, und…

Nein. Natürlich sind beide Varianten erfunden. Aber im Grunde trifft es das schon: Mein Leben ist unangenehm unromantisch.

“Sicher” ist gar nichts. Ein Bisschen Liebe, hier und da, die ist sicher. Aber keine Entscheidung gibt die Nächste, auch nach vielen Jahren kommen gesetzte Ziele nicht näher.

Ich stecke fest in einer Hoffnungsflaute. Ich möchte ei reißen und Neubauen. Aber wohin? Was einreißen? Was Neubauen?

Im Moment ist es aushalten, Innehalten, aufräumen, großwerden lassen. Und mich dabei bestenfalls nicht verlieren. Das ist mein Anspruch.

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Thema von Anders Norén