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Zwischen Wahnsinn und Erwartung - wie viel anders ist normal?

Abwärtstrend

Und dann ist es wieder so weit. Aufgaben stapeln sich wie die Wäsche Berge, graue Tage werden von durchwühlten Nächten abgelöst und die Nebelschwaden glitzern so wenig wie der Staub was von Träumen hat.

“Sei was du sein willst” bedeutet, dass ich den ganzen Tag im Bett bleiben möchte und vom “erwachsen sein” ist nur die Müdigkeit geblieben, “ich kann die ganze Welt verändern” wird erstickt in der Unfähigkeit, jeden Tag duschen zu gehen. Der verspielte Wille meines Kindes schlägt um in Nicht-verstehen meiner Motivationslosigkeit und setzt sich als gewaltiges “ich will keine Hose” auf einen riesigen Berg aus “Wut auf mich selbst” und die Realitätsüberprüfung ist der glatte Hohn in der Freizeit, die ich guter Dinge verschlafe.

Ein Bisschen Melancholie ist manchmal okay, nur: Der winterliche Herbst oder der herbstliche Winter ist noch nicht mal in der längsten Nacht gegipfelt, liegt aber trotzdem schon wie Blei auf meinen Schultern.

Und in meinem Herz, zwischen den Synapsenfunken und der Überprüfung meiner Realität. Gute Laune Funken sind nicht mehr als das, ein kurzes Aufbegehren im Schatten einer langen Nacht.

Melodramatik steht mir gut zur Zeit, weil ich am Ende weiß dass ich muss, dass die guten Zeiten wieder kommen, irgendwann – vielleicht am Ende des letzten Satzes dieses tieftraurigen Textes, vielleicht im neuen Jahr oder schon im nächsten Moment, wie auch die Depression wieder irgendwo wartet, im kunterbunten Leben, zu kunterbunten Zeiten.

Was entsteht, wenn man alle Farben mischt? Genau. Grau. Kunterbunt und immergrau ist immernoch besser als schwarz.

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Thema von Anders Norén