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Zwischen Wahnsinn und Erwartung - wie viel anders ist normal?

Vom Selbstvertrauen und der Sache mit der falschen Wahrnehmung

Ich hatte heute einen Streit. Ich hatte einen Streit über wirklich wichtige Dinge und ärgere mich wirklich über mich selbst.

Es ist nämlich so, dass es dabei um meine Gefühle ging und das, was das Verhalten eines anderen Menschen mit mir macht.

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich Recht mit dem hatte, was ich sagte. Kann ja schlecht im Unrecht sein, wenn es um meine Gefühle geht.

Trotzdem habe ich ein irrsinnig schlechtes Gewissen, weil ich meinem gegenüber nicht allzu emphatisch und geduldig begegnet bin, sondern eben aufbrausend und emotional. Und sicher habe ich ein paar Dinge gesagt, die hier so nicht hätten zwischen die Zeilen gestopft werden müssen.

Aber.

Aber es war das gefühlt 100. Gespräch um die selben Dinge. Die selben Gefühle und Bedürfnisse und persönlichen Grenzen, die ich diverse Male ruhig und vorsichtig klar gemacht habe.

Ich wurde wochen- und monatelang nicht gehört. Und heute war ich verletzt und intuitiv aufbrausend.

Wirklich zurücknehmen möchte ich keins meiner Worte, im Gegenteil- ich bin froh, dass ich sie unverpackt heraus geschleudert habe, denn so fühlen sie sich, magengeschwürmäßig, schon länger an.

Was mich jetzt, Stunden nach dem halbherzig beigelegtem Streit ärgert, ist dass ich eher meine Wahrnehmung infrage stelle als die meines Gegenübers.

Als ob ich mich hier jetzt richtig verhalten müsste. Wir sprechen hier von einer persönlichen Beziehung zu einem erwachsenen Menschen. Der kann wohl genau so aufgeräumte Reflexionsarbeit leisten wie ich – Ich muss ihm doch nicht vorkauen, welche Aktion welches Gefühl ausgelöst hat (nicht schon wieder?)

Ich habe sicher auch das Recht, schlicht „laut“ zu fühlen und wahrgenommen zu werden, in meiner Position. Einfach so, ungefiltert.

Auch wenn das heißt, dass ich ziemlich lang schlechte Laune habe oder ziemlich lang unzufrieden über etwas bin, dass ich mir anders vorgestellt habe.

Der Mensch muss sich wirklich nicht genauso verhalten wie ich mir das vorstelle – er hat ja auch eigene Gefühle und Persönlichkeitszüge – aber das Recht auf meine Gefühle und darauf sie meiner Wahrnehmung entsprechend zu äußern habe ich wohl.

Wahrnehmung ist eben so ausgefuchst – sie ist sehr subjektiv, aber das heisst ja nicht, sie sei falsch. Objektivität gibt es halt sowieso nicht.

Selbstvertrauen und -Wertschätzung ist das Zauberwort am Ende, denke ich.

Wie immer.

Gute Nacht!

Mit Liebe und Lächeln

Kaddi

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